Vereinigten Flugtechnischen Werke - Fokker GmbH (VFW-Fokker) 614

Dieses Flugzeug befindet sich auf dem Flughafengebäute in Bremen (Aussichtsplattform) und konnte dort von mir im Jahre 2002 fotografiert werden. Im Anschluss folgt eine kurze Typengeschichte die wie so häufig von Wikipedia enlehnt wurde:

Bei dem Passagierflugzeug VFW 614 handelt es sich um einen mit zwei Strahltriebwerken ausgerüsteten Tiefdecker. Es war das erste in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Flugzeug, welches auch im Fluglinienbetrieb eingesetzt wurde. Der Erstflug fand am 14. Juli 1971 statt. Die Besonderheit dieser ansonsten konventionellen Maschine war die Position der Triebwerke, die sich an Pylonen oberhalb der Tragfläche befanden. Grund war der geplante Einsatz der Maschinen in Entwicklungsländern, wo es häufig zu Triebwerkschäden kommt, weil die Triebwerke Sand und kleine Steine von den oft schlecht vorbereiteten Pisten einsaugen. Aus diesem Grunde wurde auch auf eine Schubumkehranlage verzichtet. Ebenso konnte das Fahrwerk kurz und entsprechend stabil gehalten werden.

Die Maschine wurde von zwei Piloten gesteuert und konnte 40 bis 44 Passagiere in der Sitzanordnung 2+2 aufnehmen. Während der Erprobungsphase ging der Prototyp am 1. Februar 1972 verloren. Die Zulassung vom Luftfahrt-Bundesamt wurde am 23. August 1974 erteilt. Die Maschine zeigte gute Leistungen und insbesondere ihre Start- und Landeeigenschaften waren gut.

Die Maschine der Vereinigten Flugtechnischen Werke-Fokker GmbH (VFW-Fokker) wurde kein kommerzieller Erfolg, es wurden insgesamt nur 13 Serienmaschinen gebaut. Grund war auch die Beteiligung von Fokker an dem Projekt, die lieber ihre eigenen Maschinen für diesen Einsatzzweck verkaufen wollten. Bis zum Ende der Serienfertigung am 31. Dezember 1977 bestellte die Touraine Air Transport acht Maschinen, die Air Alsace drei und die dänische Cimber Air zwei. Die erste Serienmaschine für die Cimber Air flog am 28. April 1975.

Dazu kamen noch drei Flugzeuge für die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung. Die Bundeswehr bezahlte 1977 26,2 Millionen DM pro Maschine. Diese Maschinen waren noch bis März bzw. September 1998 bei der Bundeswehr im Einsatz.

Eine Maschine dieses Typs wird von dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen des Advanced Technologies Testing Aircraft System (ATTAS)-Projektes für die Simulierung von Flugeigenschaften eines noch nicht gebauten Typs genutzt. Dies dient zur Validierung von Berechnungen. Dazu ist das Flugzeug mit einem frei programmierbaren Steuerungssystem ausgestattet.

Eine Maschine dieses Typs (Serienummer G15) wurde 1997 von DaimlerChrysler Aerospace zu einem Technologiedemonstrator(ATD)umgebaut. Dazu wurden Teile der Avionik und der Flugsteuerung ausgetauscht. Sie wurde mit dem Fly-By-Wire-Flugsteuerungssystem Electronic Flight Control System (EFCS) ausgerüstet und sollte als Versuchträger für den Airbus A380 dienen.

Eine Maschine ist seit 2003 im Luftschiff- und Marinefliegermuseum Aeronauticum in Nordholz ausgestellt und eine weitere (die EADS-Maschine) steht auf der Besucherterasse des Bremer Flughafens. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/VFW-614)



 

Fotos: Steffen Arndt